Aufgabenstellungen erstellen

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Zu Beginn des Vortrags stand eine Zusammenfassung der rechtlichen Grundlagen. Die Naturwissenschaften sind in der neuen Reife- und Diplomprüfung ein mögliches Wahlfach der mündlichen Teilprüfung. Für diese sollen von einer Fachlehrerkonferenz eine angemessene Anzahl an Themenbereichen festgelegt werden. Obwohl die Verordnung und auch die Handreichung von einer eigene Liste an Themenbereichen für jede Klasse sprechen, geht der Trend Richtung einheitlicher Themenbereiche an der gesamten Schule oder auch dem gesamten Bundesland. In der Steiermark hat sich die ARGE-Nawi auf einen gemeinsamen Vorschlag für 12 Themenbereiche geeinigt. Bildschirmfoto-2014-12-13-um-11.13.15

 Die anschließende Diskussion der KollegInnen hat aber gezeigt, dass dies in Niederösterreich zumindest jetzt noch nicht möglich scheint. Fest steht nur, dass die Themenbereiche den gesamten Lehrplan abdecken müssen. Wie eine Vereinheitlichung der Themenbereiche mit schulautonomen Lehrplanveränderungen vereinbar ist, wurde nicht geklärt. Für jeden Themenbereich hat der Prüfer/haben die Prüferinnen eine ausreichende Anzahl an Aufgabenstellungen auszuarbeiten und spätestens drei Tage vor der mündlichen Teilprüfung dem Direktor/der Direktorin oder dem Abteilungsvorstand/der Abteilungsvorständin vorzulegen. Dafür wird im Leitfaden eine Koordination der FachlehrerInnen über die Jahrgänge hinweg empfohlen. Eine Aufgabenstellung darf an einem Halbtag nur einmal gestellt werden. Laut Leifaden wird ab einer Anzahl von über sechs KandidatInnen eine Aufteilung in Halbtage empfohlen. Insgesamt können an einem Halbtag etwa 18 Prüfungen stattfinden. Bei der Prüfung ziehen die SchülerInnen jeweils zwei Themenbereiche, wählen dann einen Themenbereich aus und bekommen aus diesem dann eine Aufgabenstellung. Diese wird zwar vom Prüfer/der Prüferin ausgewählt, muss aber dem Vorsitzenden zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Aufgabenstellung muss kompetenzorientiert und von einer Problemstellung ausgehend sein. Sie KANN in voneinander unabhängige Aufgaben mit Anforderungen in den Bereichen der Reproduktions- und Transferleistungen sowie der Reflexion und Problemlösung gegliedert sein. Der Leitfaden spricht davon, dass die Aufgabenstellung eine Reproduktions- und Transferleistung sowie die Reflexion der Problemlösung ermöglichen MUSS. Wenn notwendig sind begleitendes Material und Hilfsmittel bereit zu stellen. Kompetenzorientiert bedeutet dass jede Aufgabenstellung Leistungen aus folgenden Anforderungsbereichen enthält: R – Reproduktion T – Transfer P – Problemlösung und Reflexion Um das Erkennen der Anforderungsbereiche zu erleichtert gibt es eine Liste von Operatoren (=Formulierungen, Zeitwörter, die angeben, welche Tätigkeiten bei der Lösung von Aufgabenstellungen erwartet werden). Eine Liste der möglichen Operatoren und ihre Zuordnung zu den Aufgabenbereichen wurde den Seminarteilnehmern zur Verfügung gestellt. Bei der Durchführung der Prüfung hat die Vorbereitungszeit mindestens 20min zu betragen, die Prüfungszeit des Prüfungsgespräches darf 10 Minuten nicht unter- 20 Minuten nicht überschreiten.

Im zweiten Teil des Vortages wurden einige AufgabenstellBildschirmfoto-2014-12-13-um-15.51.12ungen und eine Plattform zum Austausch von Aufgabenstellungen präsentiert. Auf www.lms.at wird eine Sammlung an Aufgabenstellungen angeboten auf die man Zugriff erhält, wenn man zumindest eine Aufgabenstellung selbst zur Verfügung stellt. Nach Zusendung der Aufgabenstellung an Herrn Jaklin (johannes.jaklin@htlpinkafeld.at) wird diese zuerst korrekturgelesen und dann online gestellt. Die Aufgabenstellungen sollten den Lehrplanbezug und die richtigen Operatoren für die Anforderungsbereiche (R—T—P) enthalten.